Kann Fasten als Therapie gegen das Post-Covid Syndrom helfen?

Notebook und Stethoskop
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Aneta Pissareva

Ärztlich anerkannte Fastenleiterin, Fastenwelt-Ausbildnerin und diplomierte Mentaltrainerin

Laufend werden neue wissenschaftliche Publikationen zu Zusammenhängen zwischen Ernährung, Fasten und anderen Wirkmechanismen auf das Darmmikrobiom, die Zellregeneration und damit zum Alterungsprozess veröffentlicht. Mit der demographischen Entwicklung einer immer älter werdenden Bevölkerung braucht es dringend neue Ansätze zum gesunden Altern, die möglichst breit und vor allem präventiv umgesetzt werden können. Denn letztlich geht es nicht nur um die Anzahl der gewonnenen Jahre, sondern vor allem um den Erhalt der Lebensqualität im fortschreitenden Alter. Eine Fortbildungstagung mit Vorträgen und Erkenntnissen renommierter Mediziner*innen und Wissenschaftler*innen fand dazu am 19.6.2021 in Österreich statt.

Gesundes Altern

Früher sei man davon ausgegangen, dass die Lebenserwartung zu 25% durch Genetik und zu 75% vom Lebensstil bedingt sei, heute eher nur zu 4 bis 10% durch Genetik. Vorrübergehender Nahrungsverzicht verändert Stoffwechselprozesse, die den Alterungsprozess der Zellen aufhalten. Fasten ist die einzige Methode der Lebensverlängerung, die in allen bisher untersuchten Organismen bestätigt wurde.

Das Mysterium der weiblichen Physiologie

Frauen haben u.a. ein anders Immunsystem und einen speziellen Stoffwechsel, bzw. eine andere Herzleistung als Männer, um Placenta, Fötus, bzw. Neugeborenes mit zu schützen und zu versorgen. Die Frau weise auch eine spezielle Form der Autophagie auf, die u.a. den Eisprung steuere. Auch die Menstruation sei Folge der Autophagie. Kognitive Funktionen ließen sich aber auch durch Intervallfasten erhalten, bzw. verbessern. Italiener, die über einen langen Zeitraum spontan ihre Nahrungsaufnahme auf eine Periode von maximal 8 h am Tag beschränken, bewahren ihre kognitiven Funktionen länger als Vergleichspersonen mit mehr als 8 h.

Einfluss von Medikamenten und Diät auf das Mikrobiom

Westliche Ernährung, Alkoholkonsum, Gebrauch von Antibiotika und Protonenpumpenhemmern (welche die Sekretion von Magensäure hemmen) führe zu seiner Artenverarmung, was Barrierestörungen zur Folge haben könne. Eine Gewichtsabnahme könne zur Verbesserung einer Dysbiose führen. Intervallfasten führe zu mehr verfügbaren kurzkettigen Fettsäuren und bewirke eine günstige Regulation der Genexpression im Fettgewebe. Auch die autologe Stuhltransplantation erleichtere die Gewichtsabnahme.

Fallbeispiel: Fastentherapie beim Post-Covid-Syndrom aus der Buchinger Fastenklinik

Eva Lischka stellte wie gewohnt Fälle aus der jüngeren Vergangenheit der Klinik Buchinger-Wilhelmi, Überlingen vor, aktuell vier zum Post- oder Long-Covid-Syndrom:

  • eine 44-jährige Patientin klagte fünf Monate nach der Erkrankung über Geruchssinnverlust. Sie habe acht Tage gefastet und danach sofort eine vollständige Rückerlangung der Riechfähigkeit erfahren
  • eine 61-jährige Apothekerin litt sieben Monate nach der Erkrankung unter wiederkehrenden Kopfschmerzen sowie Sprachstörung. Nach 14 Tage Fasten hätte sie keine Wortfindungsstörungen mehr verspürt, ihre Energie sei gebessert
  • eine 56-jährige Patientin habe sechs Monate nach der Erkrankung noch erhebliche Gehprobleme mit Störungen des Gleichgewichts, Schwindelattacken, Drucksensibilität der rechten Körperhälfte, Übelkeit Appetitverlust, reduziertem Geschmackssinn. Sie sei teilweise rollstuhlpflichtig gewesen. Am 13. Fastentag habe sich zunächst der Geschmackssinn wiederhergestellt, dann erfolgte auch eine deutliche Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit mit zuletzt 10.000/d Schritten, die Schwächeattacken hätten sich bezüglich Häufigkeit und Intensität gebessert, eine eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit sei geblieben
  • eine 70-jährige Patientin litt 16 Monate nach der Erkrankung noch unter Geschmacks- und Geruchsverlust. Sie führte ein 17-tägiges Buchinger-Fasten durch. Am 7. Fastentag habe sie zum ersten Mal wieder kurzzeitig ein Geruchserlebnis wahrgenommen, danach immer häufiger, zuletzt über etwa 7 bis 8 Minuten.

Frau Lischkas vorsichtige Schlussfolgerungen waren, dass offenbar neurologische Anteile des Post-Covid-Syndroms auf eine Fastenbehandlung ansprechen können. Man solle hier durchaus Mut zu längeren Fastenzeiten haben und auf die Besserung von einzelnen Symptomen achten. Bei Verabreichung der Impfung während des Fastens oder kurz danach wurden kaum Nebenwirkungen beobachtet.

Quelle: Bericht zur Tagung der Ärtztegesellschaft für Heilfasten und Ernährung, 16.06.2021

Nutzten auch Sie die vielfältigen Vorteile des Fastens für ein gesundes Leben. Gemeinsam setzten wir mit ganzheitlichen Impulsen einen wichtigen Grundstein für ein Leben mit mehr Energie, Vitalität und Lebensfreude. Kontaktieren Sie mich unter:
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